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Aus dem 14. Jahrhundert ist Johann Tanler zu erwähnen, ein hervorragender Gottesgelehrter und Prediger in Straßburg. Doch er predigte nicht nur, sondern er handelte auch nach den Lehren, die er vortrug. Als der schwarze Tod in Straßburg wütete, besuchte er Kranke und Sterbende, um überallhin die Tröstungen der Hl. Religion zu bringen.
jydfa; Arjit Chrv J 4 S S. Dens.tusa’öäi
t f io. i
(itwös jünger ist ^akob Zwinger von Königshosen, Domherr am Münster und an der St Thomaskirche zu Straßburg. Er starb im ^ahre 1420. Zwinger war ein gelehrter, fleißiger Geschichtsforscher; er schrieb eine Geschichte des Elsasses und der Ltadt Straßburg, sowie eine Geschichte der Kaiser und der Päpste, ^eine „deutsche Chronik" ist das älteste Geschichtswerk der deutschen Sprache.
Auch die Zeit Maximilians I. ist reich an elsässischen Gelehrten. ^ Damals lebte in Straßburg Sebastian Brant, der in einem -buche, „das Narrenschiss" geheißen, die Torheiten seiner
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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Extrahierte Personennamen: Johann_Tanler Johann Maximilians_I. Maximilians_I. Sebastian_Brant
40
B. Die natürlichen Landschaften Elsaß-Lothringens.
eine Gründung Ludwigs Xiv., und zur Deckung des Rheinüberganges bei
Breisach befestigt, liegt in einiger Entfernung vom Rhein am Rhein-Rhone-
Kanal. Alle Städte von Bedeutung liegen bis Straßburg hin entweder im
Tale der Iii oder am Austritt der Nebenflüsse aus den Vogesen in das
Rheintal. Hierher gehören Altkirch, der Hauptort des Sundgaus, Mül-
hausen, Ensisheim, Colmar, Schlettstadt, Benfeld, Erstein und
Straßburg selber, der natürliche Mittelpunkt der mittelrheinischen Tiefebene.
Straßburg, die Hauptstadt des Reichslandes, ist entstanden am kreuzungs-
punkt der großen, am Rheine entlang ziehenden Heerstraße und jener, die
von Lothringen her durch das Zorntal die Rheinebene durchquert und in der
Kraichgauer Pforte bei Pforzheim ihre Fortsetzung findet. Da, wo sich die
Ausläufer der fruchtbaren Lößterrasse am meisten dem Rheine nähern und
der den Überschwemmungen des Stromes ausgesetzte Streifen der Ebene auf
die geringste Breite zusammengedrängt ist, fanden die Römer die keltische
Ansiedlung Argentoratum vor, die sie zum Standort einer Legion machten.
Die Eckpunkte dieser Militärstation werden auf dem heutigen Plan (Fig. 6,
S. 41) etwa bezeichnet durch den Ferkelmarkt, den Neukirchplatz, das Statt-
Halterpalais und die St. Stephanskirche. Nachdem die Stürme der Völker-
Wanderung über die Ansiedlung hinweggebraust waren, erhob sich auf den
Trümmern des alten Argentoratum das neue Straßburg.
In der Zeit der Zugehörigkeit zum Fränkischen Reiche vollzog sich die
erste Erweiterung (Fig. 7, S. 41). Nachdem die Herrschaft des Bischofs ab-
geschüttelt und Straßburg zur freien Reichsstadt erhoben worden war, ge-
langte die Stadt zu hoher Blüte. Von ihrem stetigen Wachstum zeugen
die mehrfachen Erweiterungen, die im Laufe des 13. bis 15. Jahrhunderts
vorgenommen wurden. In diese „Blütezeit" fällt die Errichtung des Münsters,
nächst dem Eölner Dome die großartigste Schöpfung des gotischen Stiles auf
deutschem Boden (Fig. 21, S. 61). Es ist ein Meisterwerk des größten mittel-
alterlichen Baumeisters, Erwin von Steinbach, in gleicher Weise ausgezeichnet
durch die Mannigfaltigkeit der Formen wie den Reichtum an architektonischem
Schmuck, und legt am besten Zeugnis ab von der Macht der Stadt und
ihrer Bürgerschaft. Mit dem Übergange Straßburgs an Frankreich infolge
der Kapitulation vom 30. September 1681 endete die Geschichte Straßburgs
als eines selbständigen Gemeinwesens, und die Stadt hörte auf, ein Bollwerk
des Reiches zu sein. Losgelöst von dem Reiche, zu dem es auch auf Grund
natürlicher Verhältnisse gehörte, wurde Straßburg in seiner Entwicklung volle
zwei Jahrhunderte gehemmt. Denn die Erweiterung, die gleich nach der
französischen Besitzergreifung vorgenommen wurde, diente nur militärischen
Zwecken. Nicht nur die räumliche Ausdehnung der Stadt war unter franzö-
sischer Herrschaft durch die Festungswerke unmöglich gemacht, auch die Ver-
mehrung der Bevölkerung schritt nur langsam vorwärts. Erst die Ereignisse
des Jahres 1870 haben Straßburg aus der unnatürlichen Verbindung gelöst
und die Bedingungen geschaffen, die auch für Straßburg zu einer groß-
städtischen Entwicklung führten.
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Autor: Borries, Emil von, Pfeifer, Wilhelm, Henkelmann, Karl, Brandt, Paul, Kienitz, Otto
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
Regionen (OPAC): Hessen
Inhalt: Zeit: Neuzeit
Geschlecht (WdK): Jungen
Strasburg, Freiburg i. B., Meihen.
13
20. Grabmal des Generals von Rodt (f 1743). 22. 3. . kndler. Die Kriegsvase.
Mnster, Freiburg i. B. Von Christian Wenzinger. Meiner Porzellan.
Auf der Bahn des Barock schreitet das Rokoko weiter: das Pathos macht der Rhr-seligkeit Platz. Die jammernden Gestalten sitzen und lagern auf dem Sarkophag selbst, nicht mehr plastisch gedacht wie die Monumentalgestalten der Mediceergrber Michelangelos, sondern sie erstreben illusionistische Wirkung. der dem Medaillonbildnis des Generals blst eine fliegende Viktoria die Posaune des Ruhms; vom Herkules ist nur die Lwenhaut brig geblieben, welche die Inschrift tragen mu. - Meister ist das Rokoko in der Vasenform. Liebens-wrdige Putten treiben selbst an einem marmornen Taufbecken Mummenschanz (21). Seine Triumphe aber feiert der Stil in dem ihm eigensten Stoff, dem neu erfundenen Porzellan (22).
21. Taufbecken im Mnster zu Freiburg i. B.
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1815, den 20. Novbr. Zweiter Pariser Friede.^
Auf dem Fürstenkongretz zu Wien erhält Preutzen für feine aroken Opfer als neue Lande die Herzogtümer Sachsen') und Westfalen?) die Grotzherzog-tümer Niederrhein') und Posen sowie Schwedisch Pommern?) Dagegen verlor es Oltfriesland an Hannover,
Ansbach und Bayreuth an Bayern?) _
Glückliche Friedensjahre unter Friedrich Wilhelm Iii. 1815 4j-
Neue Organisation des preußischen Staats, eingehend st efürsorge füralle Zweige der Verwaltung?) ^ ^
Die Ministerien für die verschiedenen Zwerge der Verwaltung erhalten größere Selbständigkeit. Des Königs Kabinett trifft die letzte Entscheidung.') Die Gesetzgebung ruht in der Hand des Königs (nach Anhörung des Staatsrats und der seit 1823 neu eingerichteten Provinziallandtage. ) —
1) Von Wittenberg bis Merseburg und Naumburg auf der West-und bis Tuben, Sorau und Görlitz aus der Oftseite.
2) Das Land von Gütersloh bis Siegen.
3) Düsseldorf, Jülich, Köln, Bonn, Koblenz bis hmunter nach
Trier und Saarlouis. = =
4) Schweden bekam dafür Norwegen, welches Dänemark, da es
zu Napoleon gehalten, verlor. c 0 „ , . .
5) Preußens Verlangen, Elsaß und Lothringen wieder an Deutschland zu bringen, fand bei Österreich (Metternich) und selbst beim übrigen Deutschland keine gehörige Unterstützung. - Auch Kay er Alexander milderte manches für Frankreich (Kontribution). Blucher fetzte wenigstens durch, daß alle geraubten Kunst- und litterarischen Schätze den Eigentümern zurückgegeben wurden.
6) Mr die schon von Friedrich Wilhelm I. gebotene Schulpflicht wird in eingehendster Weise durch Förderung der 33 o lksfchulen, für die höhere Bildung aber durch Anlegung von Gymnasien und Universitäten gesorgt. (Berlin. Bonn. Vereinigung von Wittenberg-Halle.)
Minister Altenftein. Museum zu Berlin. — Chausseeen breiten sich über das Land aus, 1838 beginnt auch der Bau von Eisenbahnen. Gas in den Städten. — Besonders hebt sich Berlin (300000 Einw.) und wird mannigfach verschönert. (Bauwerke und Kunstdenkmäler von Qchinkel,
Schadow und Rauch. Denkmal auf dem Kreuzberge nach einem Entwurf Schinkels.) , 1tt „ ., r . . .
7) Die Oberrechenkammer hatte Fr. Wilhelm Iii. gleich bei fernem Regierungsantritt in ihrer vollen Bedeutung wieder eingesetzt. — 1817 wird dann die Staatsfchulden-Verwaltung geordnet. (Zusage emes künftigen Reichstages.)
8) Daneben die Kreistage für die Angelegenheiten der einzelnen Kreise. Das von Friedrich d. Gr. eingeführte Institut der Landräte bleibt.
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Napoleon Metternich Kay Alexander Alexander Friedrich Wilhelm_I. Altenftein Schadow Wilhelm Friedrich_d Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Wien Westfalen Hannover Ansbach Bayern Wittenberg Merseburg Naumburg Siegen Bonn Koblenz Schweden Norwegen Lothringen Deutschland Deutschland Frankreich Berlin Bonn Berlin Berlin Schinkels
Das Rheinische Schiefergebirge und die Kölner Bucht.
artige Industrie ins Leben gerufen. Hier werden auch Eisenerze
gefunden und dazu kommt, daß auch das Siegen er Eisen lager nicht
allzuweit entfernt ist. Von da, aber auch von weiterher (Lothrin-
gen, Luxemburg, Schweden ?c.) werden die zur Verarbeitung nötigen
Eisenerze bezogen. Die bedeutendste der etwa 30 Fabrikstädte ist
Essen, 295000 E., mit der weltberühmten Gußstahlfabrik von Krupp,
welche Kanonen, Geschosse, Panzerplatten, Eisenbahnschienen, Rad-
reifen und Schiffswellen liefert. In der Nähe liegt das gewerbtätige
Mühlheim a. d. Ruhr, 113000 E.
Im östlichen Teil liegen die zu Westfalen gehörigen Städte
Hagen, 89000 E., mit Eisen- und Stahlindustrie, und Iserlohn,
Zi 000 E., mit Eisen- und Messing-Jndustrie. Nördlich Dortmund,
214000 E., die ansehnlichste, rasch angewachsene Stadt Westfalens
mit bedeutender Industrie (Steinkohlenzechen, Hüttenwerke, Bier-
brauereien). Bochum, 137 000 E., mit Eisen- und Stahlwerken,
westl. die Bochumer Gußstahlfabrik. Gelsenkirchen, 170000 E., mit
großen Kohlenbergwerken.
5. Die Kölner Bucht. Bei Bonn tritt der Rhein in die Nie-
derrheinische Tiefebene ein. Ein keilförmiger Einbruch derselben ist die
Kölner Bucht. Sie enthält fruchtbaren Boden und ist für Acker-
bau und Viehzucht sehr geeignet. Aber die Nähe der reichen Stein-
kohlenlager hat auch das gewerbliche Leben zu hoher Entwicklung
gebracht. Köln,' 516000 E., die größte Stadt am Rhein, ist in-
mitten der fruchtbaren Tieflandsbucht und nahe dem reichen Wasser^
netz der Niederlande gelegen. Zugleich ist sie von industriereichen
Gebirgen umgeben und von wichtigen Verkehrsstraßen durchkreuzt.
Sie hat in der Neuzeit einen großen, modern ausgestatteten Hafen
bekommen und ist jetzt der wichtigste Handelsplatz im nordwestlichen
1 Die ursprüngliche Ansiedelung der germanischen Ubier wurde i. I. 51
nach Chr. zur Kolonie erhoben und zu Ehren der hier geborenen Tochter des
Germanicus Colonia Agrippina genannt. Karl d. Gr. erhob das im 4. Jahrh.
gegründete Bistum Köln zum Erzbistum. Der Reichtum der Kölner Bürger
verschaffte (um die Wende des 12. Jahrh.) die Mittel zur Errichtung hervor-
ragender Bauten. Um 1400 erreichte die Malerei in Köln eine hohe Blüte
(Altkölner Malerschule im Museum). Bis 1794 freie Reichsstadt, wurde die Stadt
.4815 preußisch.
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TM Hauptwörter (100): [T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe]]
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Extrahierte Personennamen: Krupp Hagen Karl_d Karl
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Düsseldorf
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pfälzischen Länder für seine Schwägerin, die Herzoaiu von
Sv k”V1c Ansprüche des srm,Msch°?M7n born
Wibeiltanbe des Kaisers scheiterten, sielen 1689 französische Truppen m bte Jxljcmlniibe ein, und nun begann jener schreckliche Raubkrieg, in dein namentlich das Kurfürstentum, von der Psalz so schrecklick verivujtet worden i,t. Die großartige Ruine des Heidelberger Schlosses egt noch heute Zeugnis davon ab. Auch das Herzogtum Berg hatte schwer zu leiben; bte Franzosen brangen von Bonn ans nach Siea-burg vor, brandschatzten die Umgegenb und besetzten bte bamals noch zum Erzbistum Colu gehörige Festung Kaiserswerth, bis Kurfürst Friedrich Iii. von Brandenburg diese Stadt belagerte und die tfemde 1689 zur Kapitulation zwaug.
^ Wilhelm als Kurfürst. Im Jahre 1690 starb der
^uifur't Wilhelm, und Johann Wilhelm wurde Herrscher
des Kursiirltentums von der Pfalz. Somit vollzog sich die Ver-eimgung von Jülich-Berg mit der Kurpfalz, die überein Jahrhundert be,teheu sollte. Obwohl die Länder Jülich und Bera dadurch nur Nebenlande des Kurstaates wurden, so blieb doch auch nach wiederhergestelltem Frieden 1697 Düsseldorf die Residenz des Kur für iten und der Sitz der Regierung. Die pfälzischen Lande waren eben durch den Krieg zu sehr erschöpft, um die Kosten einer prunkvollen Hofhaltung ausbringen zu können; eine solche aber hielt Johann Wilhelm zur Behauptung seiner Würde für unerläßlich. Was Pracht und Luxus betrifft, so war sein Hos ein Abbild der glänzenden Hof-Haltung Ludwigs Xiv. von Frankreich. Er steigerte den Glain leiner Residenz Düsseldorf zu einer solchen Höhe, daß das Land bald unter emer unerträglichen Schuldenlast seufzte. Trotzdem verstand es Johann Wilhelm, sich bei seinen Untertanen beliebt zu machen; gern nahm er bei Gelegenheit auch an ihren Schützenfesten teil. iie Prachtliebe kam doch in mancher Beziehung wieder dem Lande, namentlich der Stadt Düsseldorf, zugute.
Für letztere hat er überhaupt viel getan. Von der Eriveiterung der^ Festungswerke wird an anderer Stelle erzählt'. Zur Vergrößerung der Stadt ließ er die Neustadt anlegen. In derselben gedachte er nahe am Rheinufer ein riesiges Schloß nach dem Muster des Versailler aufführen zu lassen, dessen Plan noch im Historischen Museum zu Düsseldorf aufliegt. Ein großes Wandgemälde von Klein-Cheoalier im Rathaussaale stellt uns dar, wie der Oberbau-diiektor des Kurfürsten, Graf Matt Heus de Albertis, ihm den Plan erläutert. Wäre er zur Ausführung gekommen, so würde das Düsseldorfer Schloß alle anderen Bauwerke dieser Art in den Schatten gestellt haben; doch war das Kurfürstentum nicht reich genug, den Wunderbau aufzuführen. Dagegen war es Johann Wilhelm möglich,
1 Siehe Seite 59.
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Iii Friedrich Wilhelm Wilhelm Johann_Wilhelm Johann Wilhelm Johann_Wilhelm Johann Wilhelm Ludwigs Johann_Wilhelm Johann Wilhelm Graf_Matt_Heus_de_Albertis Johann_Wilhelm Johann Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Bonn Siea-burg Brandenburg Pfalz Ludwigs_Xiv Frankreich Rheinufer
Autor: Meyer-Wimmer, J., Dreyer, Friedrich, Meyer, Johannes
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
der Treppe des Turmes sichtbar würden, über welchem die weiße Fahne noch flatterte, und bieg alles in das (Mb bev reinsten, herrlichsten Sonnenunterganges getaucht staub — als alles leuchtete bis oben hinauf und glühte von einer gleichsam überirdischen Herrlichkeit, und von dem nahen Kleberplatze herüber die Pfeifen und Trommeln der eben frisch wieber ein-rücfenben Regimenter klangen, ba sagte ich mir: Nun ist alles gut! Tie Wunben, die der Krieg geschlagen, werben wieber vernarben (und wir alle müssen dazu beitragen, daß sie vernarben) — was wir mit Gewalt und unter unsäglichen Opfern erzwangen, müssen wir mit Liebe und freubiger Thätigkeit an uns zu fesseln suchen für immer. Straßburg liegt in Trümmern — aber siehe ba! das Wahrzeichen Straßburgs, sein Kleinob und sein Heiligtum steht — der Münster ist unser. Wir wollen ihn fortan hegen und pflegen wie unser bestes Eigentum, nnb möge der Tag nie wieberkehren, wo Bomben und Granaten gegen seine kostbaren Mauern gefchleubert werben!
Wilhelm Runge, Welt- und Zeitgeschichte von 1862—1890. Heidelberg 1890. — Karl Klein, Fröschweiler Chronik. — I. R-o derill erg, Aus meinem „Tagebuche".
Dritter Abschnitt.
Das neue deutsche Reich, seine Verfassung und Verwaltung.
Tas beutfche Volk, so friedliebenden Charakters es ist, hatte den Krieg gegen Frankreich mit opferntütiger Hingebung geführt. Mau war sofort entschlossen gewesen, ihn mit solcher Ent-schiebenheit und so lange fortzusetzen, bis wirklich eine grünbliche Nieberlage Frankreich beigebracht und bis den Franzosen das Gelüste zur Wiederholung des Krieges ausgetrieben sein würde. In dieser Entschlossenheit waren alle Teile und Stämme, alle Stäube und Klassen Deutschlanbs einig.
Tie ersten Siege des August erfüllten alle beutfchen Herzen mit freubigeni Stolze; nach dem Triumphe von Seban steigerte sich bies Gesühl zu lautestem Jubel. Der Wille des deutschen Volkes heischte schon im August mit aller Entschiebenheit einen doppelten Gewinn des Sieges: einmal, man verlangte einmütig, Elsaß und Lothringen, den alten Raub der Franzosen, für
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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Extrahierte Personennamen: Wilhelm_Runge Wilhelm Karl_Klein Karl August August
Extrahierte Ortsnamen: Heidelberg Frankreich Frankreich Lothringen
76
B. Zur Länderkunde,
Von den vier Städtereihen im Rheinbecken — zwei dicht am Rheinufer und
zwei längs der Bergstraßen am Fuße der Gebirge — enthalten die Uferreihen in:
oberen Teile wenige und meist unbedeutende Orte. Hier ist außer Hüningen nur
Alt-Breisach am Kaiserstuhl zu nennen, in alten Zeiten Festung, der „Schlüssel
des Deutschen Reiches", der die breit und bequem ins französische Rhonetal hinab-
führende trouee de Beifort verwahren sollte; jetzt hat es dieses Amt an Neu-Brei-
sach abgegeben.
Eine größere Zahl ansehnlicher Städte aus älterer und ueuerer Zeit liegt mehr
am Fuße der Gebirge. Auf der Ostseite liegt Frei bürg in der Mitte eines durch
Schönheit und Fruchtbarkeit ausgezeichneten Busens der Rheinebene, den anmutige
Berge umschließen, am Ausgange des Treisamtales, das durch die malerisch zer-
klüsteteu Felswände des Höllentales in das Tal der Wutach und weiterhin zur Donau
führt. Zur Vermittlung des Donau- und Rheiuverkehrs ist der Hauptort des ehe-
maligen Breisgaues sehr vorteilhaft gelegen; jetzt ist es Sitz eines Erzbischoss und
besuchte Universität, mit mehr als 60 000 Einwohnern der wichtigste Ort im süd-
lichen Teile des Großherzogtums Baden. Baden-Baden, von frühzeitiger Be-
dentung durch die Entdeckung seiner kräftigen Heilquellen, ist wegen der Anmut seines
üppigen Tals einer der meistbesuchten Knrorte Deutschlands; die herrlichen Eichen,
Platanen, Buchen und Ulmen, die dunklen Tannenberge, die gewaltigen Felsmassen
und herrlichen Gebäude geben ein prachtvolles Landschastsbild, auf das die Trümmer
des badischen Stammschlosses schwermütig niederschauen. Rastatt war früher als
Festung berufen, die Rheinebene an der Stelle zu sperreu, wo das Gebirge dem
Rhein am nächsten tritt. Karlsruhe, im Anfange des achtzehnten Jahrhunderts
durch den Willen eines die Einsamkeit liebenden Fürsten ins Dasein gerufen, ist jetzt
als Industriestadt emporgekommen und durch eine Technische Hochschule und eine
Malerakademie eine Pflegestätte für Kunst und Wissenschaft. Auf der Westseite, wo
die Iii die Richtung der Städtereihe bestimmen half, liegt im Sundgau die ehemalige
freie Reichsstadt Mülhausen, einst in Blüte durch den Verkehr aus der alten Handels-
straße, die sich von Besancon in Burgund nach dem Rhein hinzog und somit die Hau-
delsstädte au der Rhone und dem Mittelmeere mit den rheinischen Märkten Mainz
und Köln verknüpfte, jetzt mit 90 000 Einwohnern ein Hauptsitz der Weberei und Spin-
nerei. Einen schönen Aufschwung nahmen auch seit ihrer Eingliederung in das Mutter-
reich die alte freie Reichsstadt Kol mar, jetzt die Hauptstadt vom Oberelsaß und be-
rühmt durch ihre Baumwollspiuuereien und mechauischen Werkstätten, und die
gleichfalls ehemalige Reichsstadt Schlettstadt.
Weiter abwärts, wo der Rhein nicht mehr so wild ist, erheben sich altangesehene
oder jetzt wichtige Städte nahe am Ufer. Schon Straß bürg neigt sich ihm zu.
Weiterhin finden wir in der Nähe des Stromes die Festung Ger Mersheim mit
ihrem den Rheinübergang schützenden Brückenkopfe, jetzt Wassenplatz zweiter Linie
hinter Metz und Straßburg. Das hochberühmte Speyer, eine der ältesten Städte
Deutschlands, war im Mittelalter mit Worms Wiege des deutschen Bürgertums und
Stammsitz der Fürsten ans den rheinfränkischen Konradinern, eine blühende freie
Reichsstadt; die „Totenstadt des Reichs" ziert der erhabene Kaiserdom, eine Zierde
des Vaterlandes durch die alte deutsche Kunst, von der er mit seiner edlen Einfach-
heit, Großartigkeit und dem innigen Gleichmaße der Formen Zeugnis gibt, ehr-
würdig durch die Geschicke des Vaterlandes, die dort auf acht Kaisergräbern ver-
zeichnet sind, bedeutend durch die ueue deutsche Kunst, durch die er unter der Für-
sorge des kuustliebenden Königs Ludwig I. vou Bayern eine der prächtigsten Kirchen,
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk]]
79
und Wacken; zum Ost-Kanton die Häuser vor dem
Metzgerthor, an der Rheinstraße, der Polygonstraße,
das Neudorf, die Musan und die Häuser vor dem Spi-
talthor, an der Colmarer Straße; zum Süd-Kanton
der Neuhof und die Ganzau (eigentlich Gambsau, von
dem Namen Gambs); zum West-Kanton endlich die
Hänser vor dem Weißturmthor, „G-rünerberg",
Lingolsheimer Straße, Königshofen und Kronenburg
vor dem Thore dieses Namens.
Die Jll, mit welcher sich die B reusch vor dem
Schirmeckerthore vereinigt, fließt von der Südwest-
seite in die Stadt und auf der Nordostseite wieder
aus derselben.
Die Zahl der Straßen, Gäßchen und Plätze derselben
verniehrt sich jährlich durch die verhältnisniäßig starke
Bauthätigkeit ans dem neu gewonnenen Gebiete der
Stadterweiterung. Die wichtigsten der alten Plätze
sind: der Münsterplatz, der Schloßplatz (ehemals der
Frouhof), der Gutenbergplatz mit der Statue von
Joh. Gutenberg,1 der Kleberplatz mit der Statue des
Generals Kleber, 2 der Broglieplatz mit dem Denkmal
König Ludwigs I., der am Broglie, im Ochsensteiner-
Hose (Generalkommando) geboren wurde, der Thomas-
platz, der zum Obstmarkt dient, der Jung-St. Peter-
platz, der neue Markt, der Neukirchplatz, der Stephans-
1 Joh, Gutenberg von Mainz soll hier 1436 bis 1440
gelebt und die Buchdruckerkunst erfunden haben, die er zuerst
in Mainz anwandte.
2 Jean-Baptiste Kleber, geb. 1753 zu Straßburg, wurde
in Kairo, am 14. Juni 1800, von einem fanatischen Mo-
hamedaner ermordet.
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern]]
TM Hauptwörter (200): [T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T147: [Jahr Erfindung Buch Gutenberg Buchdruckerkunst Johann Mainz Zeit Buchstabe Jahrhundert], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier]]
62
Schöne Kirche St. Leodeaar aus dem 12., sowie
die Unterkirche im Zopfstil aus dem 18. Jahrhun-
dert. Altes Stadthaus.
In der Stadt befindet sich ein Gymnasium und
eine Taubstummenschule.
Diese Stadt, die zu den gewerbreichsten des
Elsaß gehört, hat Werkstätten für Maschinenbau,
Spinnereien, Baumwollwebereieu, Seideubänder-,
Leinwand- und Tuchfabriken. 3 km aufwärts im Thale
liegt das gewerbreicbe Dorf Buhl (3100 Eiuw.), sehr
bedeutende Wollspinnerei und -Weberei, Watten-
und Baumwollenspinnereien und Webereien. Bahn-
station. In einem Seitenthale die alte Benediktiner-
abtei M Urbach, der Gebweiler feine Gründung
verdankt. Lantenbach (2100 Einw.), mit schöner
romanischer Kirche aus dem 12. Jahrhundert. Bahn-
station. Gegenüber, jenseits der Lauch, liegt Lauten-
b ach-Zell (1440 Eiuw.).
2. Ensisheim (2700 Einw.), zwischen der Jll
und dem aus derselben abgeleiteten Bewässerungs-
kanäle Quatelbach und an der Straße von Colmar
nach Basel, 14 km südöstlich von Gebweiler. Früher
Hauptort der österreichischen Besitzungen im Elsaß.
Die bemerkenswertesten Gebäude siud: die Pfarr-
kirche von St. Martin, das Rathaus, in dem der
berühmte Meteorstein, niedergefallen am 7. November
1492 zu Ensisheim, aufbewahrt wird, und das Zucht-
haus für Männer.
- Ensisheim hat eine Baumwollspinnerei und -Weberei;
auch werden Quineailleriewaren und Strohhüte
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