Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 261

1902 - Karlsruhe : Lang
— 261 — Aus dem 14. Jahrhundert ist Johann Tanler zu erwähnen, ein hervorragender Gottesgelehrter und Prediger in Straßburg. Doch er predigte nicht nur, sondern er handelte auch nach den Lehren, die er vortrug. Als der schwarze Tod in Straßburg wütete, besuchte er Kranke und Sterbende, um überallhin die Tröstungen der Hl. Religion zu bringen. jydfa; Arjit Chrv J 4 S S. Dens.tusa’öäi t f io. i (itwös jünger ist ^akob Zwinger von Königshosen, Domherr am Münster und an der St Thomaskirche zu Straßburg. Er starb im ^ahre 1420. Zwinger war ein gelehrter, fleißiger Geschichtsforscher; er schrieb eine Geschichte des Elsasses und der Ltadt Straßburg, sowie eine Geschichte der Kaiser und der Päpste, ^eine „deutsche Chronik" ist das älteste Geschichtswerk der deutschen Sprache. Auch die Zeit Maximilians I. ist reich an elsässischen Gelehrten. ^ Damals lebte in Straßburg Sebastian Brant, der in einem -buche, „das Narrenschiss" geheißen, die Torheiten seiner

2. Landeskunde des Reichslandes Elsaß-Lothringen - S. 40

1912 - Breslau : Hirt
40 B. Die natürlichen Landschaften Elsaß-Lothringens. eine Gründung Ludwigs Xiv., und zur Deckung des Rheinüberganges bei Breisach befestigt, liegt in einiger Entfernung vom Rhein am Rhein-Rhone- Kanal. Alle Städte von Bedeutung liegen bis Straßburg hin entweder im Tale der Iii oder am Austritt der Nebenflüsse aus den Vogesen in das Rheintal. Hierher gehören Altkirch, der Hauptort des Sundgaus, Mül- hausen, Ensisheim, Colmar, Schlettstadt, Benfeld, Erstein und Straßburg selber, der natürliche Mittelpunkt der mittelrheinischen Tiefebene. Straßburg, die Hauptstadt des Reichslandes, ist entstanden am kreuzungs- punkt der großen, am Rheine entlang ziehenden Heerstraße und jener, die von Lothringen her durch das Zorntal die Rheinebene durchquert und in der Kraichgauer Pforte bei Pforzheim ihre Fortsetzung findet. Da, wo sich die Ausläufer der fruchtbaren Lößterrasse am meisten dem Rheine nähern und der den Überschwemmungen des Stromes ausgesetzte Streifen der Ebene auf die geringste Breite zusammengedrängt ist, fanden die Römer die keltische Ansiedlung Argentoratum vor, die sie zum Standort einer Legion machten. Die Eckpunkte dieser Militärstation werden auf dem heutigen Plan (Fig. 6, S. 41) etwa bezeichnet durch den Ferkelmarkt, den Neukirchplatz, das Statt- Halterpalais und die St. Stephanskirche. Nachdem die Stürme der Völker- Wanderung über die Ansiedlung hinweggebraust waren, erhob sich auf den Trümmern des alten Argentoratum das neue Straßburg. In der Zeit der Zugehörigkeit zum Fränkischen Reiche vollzog sich die erste Erweiterung (Fig. 7, S. 41). Nachdem die Herrschaft des Bischofs ab- geschüttelt und Straßburg zur freien Reichsstadt erhoben worden war, ge- langte die Stadt zu hoher Blüte. Von ihrem stetigen Wachstum zeugen die mehrfachen Erweiterungen, die im Laufe des 13. bis 15. Jahrhunderts vorgenommen wurden. In diese „Blütezeit" fällt die Errichtung des Münsters, nächst dem Eölner Dome die großartigste Schöpfung des gotischen Stiles auf deutschem Boden (Fig. 21, S. 61). Es ist ein Meisterwerk des größten mittel- alterlichen Baumeisters, Erwin von Steinbach, in gleicher Weise ausgezeichnet durch die Mannigfaltigkeit der Formen wie den Reichtum an architektonischem Schmuck, und legt am besten Zeugnis ab von der Macht der Stadt und ihrer Bürgerschaft. Mit dem Übergange Straßburgs an Frankreich infolge der Kapitulation vom 30. September 1681 endete die Geschichte Straßburgs als eines selbständigen Gemeinwesens, und die Stadt hörte auf, ein Bollwerk des Reiches zu sein. Losgelöst von dem Reiche, zu dem es auch auf Grund natürlicher Verhältnisse gehörte, wurde Straßburg in seiner Entwicklung volle zwei Jahrhunderte gehemmt. Denn die Erweiterung, die gleich nach der französischen Besitzergreifung vorgenommen wurde, diente nur militärischen Zwecken. Nicht nur die räumliche Ausdehnung der Stadt war unter franzö- sischer Herrschaft durch die Festungswerke unmöglich gemacht, auch die Ver- mehrung der Bevölkerung schritt nur langsam vorwärts. Erst die Ereignisse des Jahres 1870 haben Straßburg aus der unnatürlichen Verbindung gelöst und die Bedingungen geschaffen, die auch für Straßburg zu einer groß- städtischen Entwicklung führten.

3. Geschichte der Neuzeit von 1648 bis zur Gegenwart - S. 13

1911 - Breslau : Hirt
Strasburg, Freiburg i. B., Meihen. 13 20. Grabmal des Generals von Rodt (f 1743). 22. 3. . kndler. Die Kriegsvase. Mnster, Freiburg i. B. Von Christian Wenzinger. Meiner Porzellan. Auf der Bahn des Barock schreitet das Rokoko weiter: das Pathos macht der Rhr-seligkeit Platz. Die jammernden Gestalten sitzen und lagern auf dem Sarkophag selbst, nicht mehr plastisch gedacht wie die Monumentalgestalten der Mediceergrber Michelangelos, sondern sie erstreben illusionistische Wirkung. der dem Medaillonbildnis des Generals blst eine fliegende Viktoria die Posaune des Ruhms; vom Herkules ist nur die Lwenhaut brig geblieben, welche die Inschrift tragen mu. - Meister ist das Rokoko in der Vasenform. Liebens-wrdige Putten treiben selbst an einem marmornen Taufbecken Mummenschanz (21). Seine Triumphe aber feiert der Stil in dem ihm eigensten Stoff, dem neu erfundenen Porzellan (22). 21. Taufbecken im Mnster zu Freiburg i. B.

4. Grundriß der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 43

1894 - Berlin : Hertz
— 43 — 1815, den 20. Novbr. Zweiter Pariser Friede.^ Auf dem Fürstenkongretz zu Wien erhält Preutzen für feine aroken Opfer als neue Lande die Herzogtümer Sachsen') und Westfalen?) die Grotzherzog-tümer Niederrhein') und Posen sowie Schwedisch Pommern?) Dagegen verlor es Oltfriesland an Hannover, Ansbach und Bayreuth an Bayern?) _ Glückliche Friedensjahre unter Friedrich Wilhelm Iii. 1815 4j- Neue Organisation des preußischen Staats, eingehend st efürsorge füralle Zweige der Verwaltung?) ^ ^ Die Ministerien für die verschiedenen Zwerge der Verwaltung erhalten größere Selbständigkeit. Des Königs Kabinett trifft die letzte Entscheidung.') Die Gesetzgebung ruht in der Hand des Königs (nach Anhörung des Staatsrats und der seit 1823 neu eingerichteten Provinziallandtage. ) — 1) Von Wittenberg bis Merseburg und Naumburg auf der West-und bis Tuben, Sorau und Görlitz aus der Oftseite. 2) Das Land von Gütersloh bis Siegen. 3) Düsseldorf, Jülich, Köln, Bonn, Koblenz bis hmunter nach Trier und Saarlouis. = = 4) Schweden bekam dafür Norwegen, welches Dänemark, da es zu Napoleon gehalten, verlor. c 0 „ , . . 5) Preußens Verlangen, Elsaß und Lothringen wieder an Deutschland zu bringen, fand bei Österreich (Metternich) und selbst beim übrigen Deutschland keine gehörige Unterstützung. - Auch Kay er Alexander milderte manches für Frankreich (Kontribution). Blucher fetzte wenigstens durch, daß alle geraubten Kunst- und litterarischen Schätze den Eigentümern zurückgegeben wurden. 6) Mr die schon von Friedrich Wilhelm I. gebotene Schulpflicht wird in eingehendster Weise durch Förderung der 33 o lksfchulen, für die höhere Bildung aber durch Anlegung von Gymnasien und Universitäten gesorgt. (Berlin. Bonn. Vereinigung von Wittenberg-Halle.) Minister Altenftein. Museum zu Berlin. — Chausseeen breiten sich über das Land aus, 1838 beginnt auch der Bau von Eisenbahnen. Gas in den Städten. — Besonders hebt sich Berlin (300000 Einw.) und wird mannigfach verschönert. (Bauwerke und Kunstdenkmäler von Qchinkel, Schadow und Rauch. Denkmal auf dem Kreuzberge nach einem Entwurf Schinkels.) , 1tt „ ., r . . . 7) Die Oberrechenkammer hatte Fr. Wilhelm Iii. gleich bei fernem Regierungsantritt in ihrer vollen Bedeutung wieder eingesetzt. — 1817 wird dann die Staatsfchulden-Verwaltung geordnet. (Zusage emes künftigen Reichstages.) 8) Daneben die Kreistage für die Angelegenheiten der einzelnen Kreise. Das von Friedrich d. Gr. eingeführte Institut der Landräte bleibt.

5. Geographie von Mitteleuropa - S. 61

1912 - Regensburg : Manz
Das Rheinische Schiefergebirge und die Kölner Bucht. artige Industrie ins Leben gerufen. Hier werden auch Eisenerze gefunden und dazu kommt, daß auch das Siegen er Eisen lager nicht allzuweit entfernt ist. Von da, aber auch von weiterher (Lothrin- gen, Luxemburg, Schweden ?c.) werden die zur Verarbeitung nötigen Eisenerze bezogen. Die bedeutendste der etwa 30 Fabrikstädte ist Essen, 295000 E., mit der weltberühmten Gußstahlfabrik von Krupp, welche Kanonen, Geschosse, Panzerplatten, Eisenbahnschienen, Rad- reifen und Schiffswellen liefert. In der Nähe liegt das gewerbtätige Mühlheim a. d. Ruhr, 113000 E. Im östlichen Teil liegen die zu Westfalen gehörigen Städte Hagen, 89000 E., mit Eisen- und Stahlindustrie, und Iserlohn, Zi 000 E., mit Eisen- und Messing-Jndustrie. Nördlich Dortmund, 214000 E., die ansehnlichste, rasch angewachsene Stadt Westfalens mit bedeutender Industrie (Steinkohlenzechen, Hüttenwerke, Bier- brauereien). Bochum, 137 000 E., mit Eisen- und Stahlwerken, westl. die Bochumer Gußstahlfabrik. Gelsenkirchen, 170000 E., mit großen Kohlenbergwerken. 5. Die Kölner Bucht. Bei Bonn tritt der Rhein in die Nie- derrheinische Tiefebene ein. Ein keilförmiger Einbruch derselben ist die Kölner Bucht. Sie enthält fruchtbaren Boden und ist für Acker- bau und Viehzucht sehr geeignet. Aber die Nähe der reichen Stein- kohlenlager hat auch das gewerbliche Leben zu hoher Entwicklung gebracht. Köln,' 516000 E., die größte Stadt am Rhein, ist in- mitten der fruchtbaren Tieflandsbucht und nahe dem reichen Wasser^ netz der Niederlande gelegen. Zugleich ist sie von industriereichen Gebirgen umgeben und von wichtigen Verkehrsstraßen durchkreuzt. Sie hat in der Neuzeit einen großen, modern ausgestatteten Hafen bekommen und ist jetzt der wichtigste Handelsplatz im nordwestlichen 1 Die ursprüngliche Ansiedelung der germanischen Ubier wurde i. I. 51 nach Chr. zur Kolonie erhoben und zu Ehren der hier geborenen Tochter des Germanicus Colonia Agrippina genannt. Karl d. Gr. erhob das im 4. Jahrh. gegründete Bistum Köln zum Erzbistum. Der Reichtum der Kölner Bürger verschaffte (um die Wende des 12. Jahrh.) die Mittel zur Errichtung hervor- ragender Bauten. Um 1400 erreichte die Malerei in Köln eine hohe Blüte (Altkölner Malerschule im Museum). Bis 1794 freie Reichsstadt, wurde die Stadt .4815 preußisch.

6. Düsseldorf im Wandel der Zeiten - S. 32

1910 - Düsseldorf : Schwann
— 32 — pfälzischen Länder für seine Schwägerin, die Herzoaiu von Sv k”V1c Ansprüche des srm,Msch°?M7n born Wibeiltanbe des Kaisers scheiterten, sielen 1689 französische Truppen m bte Jxljcmlniibe ein, und nun begann jener schreckliche Raubkrieg, in dein namentlich das Kurfürstentum, von der Psalz so schrecklick verivujtet worden i,t. Die großartige Ruine des Heidelberger Schlosses egt noch heute Zeugnis davon ab. Auch das Herzogtum Berg hatte schwer zu leiben; bte Franzosen brangen von Bonn ans nach Siea-burg vor, brandschatzten die Umgegenb und besetzten bte bamals noch zum Erzbistum Colu gehörige Festung Kaiserswerth, bis Kurfürst Friedrich Iii. von Brandenburg diese Stadt belagerte und die tfemde 1689 zur Kapitulation zwaug. ^ Wilhelm als Kurfürst. Im Jahre 1690 starb der ^uifur't Wilhelm, und Johann Wilhelm wurde Herrscher des Kursiirltentums von der Pfalz. Somit vollzog sich die Ver-eimgung von Jülich-Berg mit der Kurpfalz, die überein Jahrhundert be,teheu sollte. Obwohl die Länder Jülich und Bera dadurch nur Nebenlande des Kurstaates wurden, so blieb doch auch nach wiederhergestelltem Frieden 1697 Düsseldorf die Residenz des Kur für iten und der Sitz der Regierung. Die pfälzischen Lande waren eben durch den Krieg zu sehr erschöpft, um die Kosten einer prunkvollen Hofhaltung ausbringen zu können; eine solche aber hielt Johann Wilhelm zur Behauptung seiner Würde für unerläßlich. Was Pracht und Luxus betrifft, so war sein Hos ein Abbild der glänzenden Hof-Haltung Ludwigs Xiv. von Frankreich. Er steigerte den Glain leiner Residenz Düsseldorf zu einer solchen Höhe, daß das Land bald unter emer unerträglichen Schuldenlast seufzte. Trotzdem verstand es Johann Wilhelm, sich bei seinen Untertanen beliebt zu machen; gern nahm er bei Gelegenheit auch an ihren Schützenfesten teil. iie Prachtliebe kam doch in mancher Beziehung wieder dem Lande, namentlich der Stadt Düsseldorf, zugute. Für letztere hat er überhaupt viel getan. Von der Eriveiterung der^ Festungswerke wird an anderer Stelle erzählt'. Zur Vergrößerung der Stadt ließ er die Neustadt anlegen. In derselben gedachte er nahe am Rheinufer ein riesiges Schloß nach dem Muster des Versailler aufführen zu lassen, dessen Plan noch im Historischen Museum zu Düsseldorf aufliegt. Ein großes Wandgemälde von Klein-Cheoalier im Rathaussaale stellt uns dar, wie der Oberbau-diiektor des Kurfürsten, Graf Matt Heus de Albertis, ihm den Plan erläutert. Wäre er zur Ausführung gekommen, so würde das Düsseldorfer Schloß alle anderen Bauwerke dieser Art in den Schatten gestellt haben; doch war das Kurfürstentum nicht reich genug, den Wunderbau aufzuführen. Dagegen war es Johann Wilhelm möglich, 1 Siehe Seite 59.

7. Das Zeitalter Friedrichs des Großen, Deutschland in der ersten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts, Das Zeitalter Kaiser Wilhelms I. - S. 372

1902 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
der Treppe des Turmes sichtbar würden, über welchem die weiße Fahne noch flatterte, und bieg alles in das (Mb bev reinsten, herrlichsten Sonnenunterganges getaucht staub — als alles leuchtete bis oben hinauf und glühte von einer gleichsam überirdischen Herrlichkeit, und von dem nahen Kleberplatze herüber die Pfeifen und Trommeln der eben frisch wieber ein-rücfenben Regimenter klangen, ba sagte ich mir: Nun ist alles gut! Tie Wunben, die der Krieg geschlagen, werben wieber vernarben (und wir alle müssen dazu beitragen, daß sie vernarben) — was wir mit Gewalt und unter unsäglichen Opfern erzwangen, müssen wir mit Liebe und freubiger Thätigkeit an uns zu fesseln suchen für immer. Straßburg liegt in Trümmern — aber siehe ba! das Wahrzeichen Straßburgs, sein Kleinob und sein Heiligtum steht — der Münster ist unser. Wir wollen ihn fortan hegen und pflegen wie unser bestes Eigentum, nnb möge der Tag nie wieberkehren, wo Bomben und Granaten gegen seine kostbaren Mauern gefchleubert werben! Wilhelm Runge, Welt- und Zeitgeschichte von 1862—1890. Heidelberg 1890. — Karl Klein, Fröschweiler Chronik. — I. R-o derill erg, Aus meinem „Tagebuche". Dritter Abschnitt. Das neue deutsche Reich, seine Verfassung und Verwaltung. Tas beutfche Volk, so friedliebenden Charakters es ist, hatte den Krieg gegen Frankreich mit opferntütiger Hingebung geführt. Mau war sofort entschlossen gewesen, ihn mit solcher Ent-schiebenheit und so lange fortzusetzen, bis wirklich eine grünbliche Nieberlage Frankreich beigebracht und bis den Franzosen das Gelüste zur Wiederholung des Krieges ausgetrieben sein würde. In dieser Entschlossenheit waren alle Teile und Stämme, alle Stäube und Klassen Deutschlanbs einig. Tie ersten Siege des August erfüllten alle beutfchen Herzen mit freubigeni Stolze; nach dem Triumphe von Seban steigerte sich bies Gesühl zu lautestem Jubel. Der Wille des deutschen Volkes heischte schon im August mit aller Entschiebenheit einen doppelten Gewinn des Sieges: einmal, man verlangte einmütig, Elsaß und Lothringen, den alten Raub der Franzosen, für

8. Erdkundliches Lesebuch für die Oberstufe höherer Lehranstalten und Seminare - S. 76

1911 - Breslau : Hirt
76 B. Zur Länderkunde, Von den vier Städtereihen im Rheinbecken — zwei dicht am Rheinufer und zwei längs der Bergstraßen am Fuße der Gebirge — enthalten die Uferreihen in: oberen Teile wenige und meist unbedeutende Orte. Hier ist außer Hüningen nur Alt-Breisach am Kaiserstuhl zu nennen, in alten Zeiten Festung, der „Schlüssel des Deutschen Reiches", der die breit und bequem ins französische Rhonetal hinab- führende trouee de Beifort verwahren sollte; jetzt hat es dieses Amt an Neu-Brei- sach abgegeben. Eine größere Zahl ansehnlicher Städte aus älterer und ueuerer Zeit liegt mehr am Fuße der Gebirge. Auf der Ostseite liegt Frei bürg in der Mitte eines durch Schönheit und Fruchtbarkeit ausgezeichneten Busens der Rheinebene, den anmutige Berge umschließen, am Ausgange des Treisamtales, das durch die malerisch zer- klüsteteu Felswände des Höllentales in das Tal der Wutach und weiterhin zur Donau führt. Zur Vermittlung des Donau- und Rheiuverkehrs ist der Hauptort des ehe- maligen Breisgaues sehr vorteilhaft gelegen; jetzt ist es Sitz eines Erzbischoss und besuchte Universität, mit mehr als 60 000 Einwohnern der wichtigste Ort im süd- lichen Teile des Großherzogtums Baden. Baden-Baden, von frühzeitiger Be- dentung durch die Entdeckung seiner kräftigen Heilquellen, ist wegen der Anmut seines üppigen Tals einer der meistbesuchten Knrorte Deutschlands; die herrlichen Eichen, Platanen, Buchen und Ulmen, die dunklen Tannenberge, die gewaltigen Felsmassen und herrlichen Gebäude geben ein prachtvolles Landschastsbild, auf das die Trümmer des badischen Stammschlosses schwermütig niederschauen. Rastatt war früher als Festung berufen, die Rheinebene an der Stelle zu sperreu, wo das Gebirge dem Rhein am nächsten tritt. Karlsruhe, im Anfange des achtzehnten Jahrhunderts durch den Willen eines die Einsamkeit liebenden Fürsten ins Dasein gerufen, ist jetzt als Industriestadt emporgekommen und durch eine Technische Hochschule und eine Malerakademie eine Pflegestätte für Kunst und Wissenschaft. Auf der Westseite, wo die Iii die Richtung der Städtereihe bestimmen half, liegt im Sundgau die ehemalige freie Reichsstadt Mülhausen, einst in Blüte durch den Verkehr aus der alten Handels- straße, die sich von Besancon in Burgund nach dem Rhein hinzog und somit die Hau- delsstädte au der Rhone und dem Mittelmeere mit den rheinischen Märkten Mainz und Köln verknüpfte, jetzt mit 90 000 Einwohnern ein Hauptsitz der Weberei und Spin- nerei. Einen schönen Aufschwung nahmen auch seit ihrer Eingliederung in das Mutter- reich die alte freie Reichsstadt Kol mar, jetzt die Hauptstadt vom Oberelsaß und be- rühmt durch ihre Baumwollspiuuereien und mechauischen Werkstätten, und die gleichfalls ehemalige Reichsstadt Schlettstadt. Weiter abwärts, wo der Rhein nicht mehr so wild ist, erheben sich altangesehene oder jetzt wichtige Städte nahe am Ufer. Schon Straß bürg neigt sich ihm zu. Weiterhin finden wir in der Nähe des Stromes die Festung Ger Mersheim mit ihrem den Rheinübergang schützenden Brückenkopfe, jetzt Wassenplatz zweiter Linie hinter Metz und Straßburg. Das hochberühmte Speyer, eine der ältesten Städte Deutschlands, war im Mittelalter mit Worms Wiege des deutschen Bürgertums und Stammsitz der Fürsten ans den rheinfränkischen Konradinern, eine blühende freie Reichsstadt; die „Totenstadt des Reichs" ziert der erhabene Kaiserdom, eine Zierde des Vaterlandes durch die alte deutsche Kunst, von der er mit seiner edlen Einfach- heit, Großartigkeit und dem innigen Gleichmaße der Formen Zeugnis gibt, ehr- würdig durch die Geschicke des Vaterlandes, die dort auf acht Kaisergräbern ver- zeichnet sind, bedeutend durch die ueue deutsche Kunst, durch die er unter der Für- sorge des kuustliebenden Königs Ludwig I. vou Bayern eine der prächtigsten Kirchen,

9. Kleine Geographie von Elsaß-Lothringen - S. 79

1895 - Straßburg : Heitz
79 und Wacken; zum Ost-Kanton die Häuser vor dem Metzgerthor, an der Rheinstraße, der Polygonstraße, das Neudorf, die Musan und die Häuser vor dem Spi- talthor, an der Colmarer Straße; zum Süd-Kanton der Neuhof und die Ganzau (eigentlich Gambsau, von dem Namen Gambs); zum West-Kanton endlich die Hänser vor dem Weißturmthor, „G-rünerberg", Lingolsheimer Straße, Königshofen und Kronenburg vor dem Thore dieses Namens. Die Jll, mit welcher sich die B reusch vor dem Schirmeckerthore vereinigt, fließt von der Südwest- seite in die Stadt und auf der Nordostseite wieder aus derselben. Die Zahl der Straßen, Gäßchen und Plätze derselben verniehrt sich jährlich durch die verhältnisniäßig starke Bauthätigkeit ans dem neu gewonnenen Gebiete der Stadterweiterung. Die wichtigsten der alten Plätze sind: der Münsterplatz, der Schloßplatz (ehemals der Frouhof), der Gutenbergplatz mit der Statue von Joh. Gutenberg,1 der Kleberplatz mit der Statue des Generals Kleber, 2 der Broglieplatz mit dem Denkmal König Ludwigs I., der am Broglie, im Ochsensteiner- Hose (Generalkommando) geboren wurde, der Thomas- platz, der zum Obstmarkt dient, der Jung-St. Peter- platz, der neue Markt, der Neukirchplatz, der Stephans- 1 Joh, Gutenberg von Mainz soll hier 1436 bis 1440 gelebt und die Buchdruckerkunst erfunden haben, die er zuerst in Mainz anwandte. 2 Jean-Baptiste Kleber, geb. 1753 zu Straßburg, wurde in Kairo, am 14. Juni 1800, von einem fanatischen Mo- hamedaner ermordet.

10. Kleine Geographie von Elsaß-Lothringen - S. 62

1895 - Straßburg : Heitz
62 Schöne Kirche St. Leodeaar aus dem 12., sowie die Unterkirche im Zopfstil aus dem 18. Jahrhun- dert. Altes Stadthaus. In der Stadt befindet sich ein Gymnasium und eine Taubstummenschule. Diese Stadt, die zu den gewerbreichsten des Elsaß gehört, hat Werkstätten für Maschinenbau, Spinnereien, Baumwollwebereieu, Seideubänder-, Leinwand- und Tuchfabriken. 3 km aufwärts im Thale liegt das gewerbreicbe Dorf Buhl (3100 Eiuw.), sehr bedeutende Wollspinnerei und -Weberei, Watten- und Baumwollenspinnereien und Webereien. Bahn- station. In einem Seitenthale die alte Benediktiner- abtei M Urbach, der Gebweiler feine Gründung verdankt. Lantenbach (2100 Einw.), mit schöner romanischer Kirche aus dem 12. Jahrhundert. Bahn- station. Gegenüber, jenseits der Lauch, liegt Lauten- b ach-Zell (1440 Eiuw.). 2. Ensisheim (2700 Einw.), zwischen der Jll und dem aus derselben abgeleiteten Bewässerungs- kanäle Quatelbach und an der Straße von Colmar nach Basel, 14 km südöstlich von Gebweiler. Früher Hauptort der österreichischen Besitzungen im Elsaß. Die bemerkenswertesten Gebäude siud: die Pfarr- kirche von St. Martin, das Rathaus, in dem der berühmte Meteorstein, niedergefallen am 7. November 1492 zu Ensisheim, aufbewahrt wird, und das Zucht- haus für Männer. - Ensisheim hat eine Baumwollspinnerei und -Weberei; auch werden Quineailleriewaren und Strohhüte
   bis 10 von 148 weiter»  »»
148 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 148 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 20
2 5
3 36
4 17
5 4
6 1
7 3
8 81
9 44
10 11
11 0
12 1
13 4
14 0
15 0
16 1
17 0
18 6
19 1
20 0
21 3
22 0
23 0
24 1
25 3
26 2
27 13
28 4
29 10
30 0
31 6
32 11
33 1
34 20
35 11
36 11
37 16
38 2
39 1
40 0
41 0
42 3
43 0
44 2
45 15
46 11
47 9
48 1
49 2

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 23
1 248
2 8
3 194
4 243
5 267
6 94
7 319
8 251
9 1869
10 310
11 101
12 46
13 148
14 3
15 109
16 551
17 1332
18 153
19 149
20 307
21 52
22 5
23 586
24 10
25 104
26 48
27 46
28 56
29 317
30 57
31 2
32 182
33 207
34 1028
35 75
36 274
37 801
38 318
39 97
40 189
41 450
42 84
43 264
44 1442
45 392
46 208
47 8
48 62
49 53
50 15
51 207
52 87
53 319
54 150
55 3
56 268
57 677
58 185
59 223
60 451
61 197
62 52
63 33
64 34
65 123
66 262
67 204
68 598
69 550
70 137
71 162
72 359
73 2882
74 1282
75 58
76 490
77 300
78 102
79 70
80 2479
81 21
82 107
83 428
84 9
85 688
86 1446
87 81
88 8
89 38
90 106
91 53
92 802
93 34
94 436
95 36
96 1331
97 25
98 779
99 163

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 8800
1 427
2 66
3 298
4 108
5 132
6 580
7 176
8 68
9 67
10 156
11 168
12 532
13 95
14 173
15 156
16 148
17 35
18 180
19 742
20 72
21 52
22 492
23 67
24 150
25 1605
26 96
27 56
28 93
29 657
30 81
31 147
32 110
33 1114
34 160
35 116
36 355
37 262
38 162
39 451
40 192
41 105
42 69
43 642
44 110
45 102
46 66
47 634
48 176
49 119
50 219
51 407
52 530
53 110
54 1191
55 315
56 153
57 142
58 432
59 806
60 76
61 587
62 256
63 136
64 216
65 190
66 349
67 141
68 59
69 71
70 570
71 142
72 1575
73 82
74 733
75 237
76 33
77 216
78 113
79 249
80 341
81 3305
82 714
83 78
84 50
85 236
86 58
87 40
88 60
89 172
90 132
91 1138
92 187
93 149
94 387
95 211
96 158
97 311
98 57
99 143
100 932
101 28
102 618
103 131
104 70
105 4411
106 339
107 298
108 204
109 42
110 165
111 194
112 319
113 125
114 139
115 5893
116 137
117 34
118 136
119 220
120 555
121 171
122 540
123 498
124 284
125 239
126 311
127 722
128 113
129 255
130 173
131 981
132 211
133 239
134 49
135 99
136 3584
137 71
138 115
139 294
140 103
141 40
142 1579
143 316
144 148
145 475
146 125
147 402
148 259
149 367
150 87
151 499
152 390
153 55
154 705
155 99
156 194
157 669
158 173
159 61
160 312
161 256
162 87
163 81
164 103
165 1845
166 696
167 469
168 570
169 771
170 93
171 307
172 3803
173 2148
174 84
175 1178
176 76
177 416
178 22
179 444
180 64
181 421
182 245
183 2191
184 103
185 52
186 77
187 207
188 405
189 498
190 130
191 201
192 237
193 88
194 522
195 72
196 439
197 360
198 34
199 3518